Unser Angebot in "Einfacher Sprache"
Am 28. Mai wird der "Internationale Tag der Leichten Sprache" begangen - er will darauf aufmerksam machen, wie wichtig Informationen in leicht verständlicher Sprache für Menschen mit eingeschränkter Sprachkompetenz sind.
In Deutschland haben über als 10 Millionen Menschen Probleme, Texte zu verstehen (vgl. Leo 2018). Bereits seit September 2019 arbeitet apotheken-umschau.de an einem Konzept, das diesem kommunikativem Bedarf Rechnung trägt und stellt als erstes deutschsprachiges Gesundheitsportal umfängliche Informationen rund um die Gesundheit in Einfacher Sprache* zur Verfügung. Die Informationen sind etwas komplexer gestaltet als Texte in Leichter Sprache. Sie richten sich an Menschen, die bei fachlichen, zum Beispiel medizinischen Texten Verständnisschwierigkeiten haben. Die Umsetzung erfolgt in Zusammenarbeit mit der Forschungsstelle Leichte Sprache an der Universität Hildesheim und wurde mit dem Siegel des europäischen Bildungsmedienpreises ComeniusEduMedia-Award 2020 ausgezeichnet.
Ziel: ein barrierefreier Zugang zu Gesundheitsthemen
"Von Beginn an war es das Ziel der Apotheken Umschau, komplexe medizinische Sachverhalte allgemeinverständlich zu erklären, denn nichts ist so wichtig wie die eigene Gesundheit. Mit unserem Online-Projekt Einfache Sprache schaffen wir es nun, Schritt für Schritt die wichtigsten Themen rund um Krankheiten, Medikamente und Gesundheitsvor-sorge so darzustellen, dass auch wirklich alle Leser:innen und User:innen sie verstehen und davon profitieren können", so Dr. Dennis Ballwieser, Arzt und Chefredakteur der Apotheken Umschau.
Dr. Isabel Rink, Geschäftsführerin der Forschungsstelle Leichte Sprache an der Universität Hildesheim dazu: "Wir begrüßen es sehr, dass die Apotheken Umschau hier beispielhaft vorangeht und gemeinsam mit der Forschungsstelle Leichte Sprache Texte und Strukturen erarbeitet, die den Leser:innen dabei helfen, informiertere Entscheidungen zu treffen. Denn nur wer Gesundheitsinformation versteht, kann im nächsten Schritt auch selbst handeln."
Mehrere Millionen Menschen in Deutschland profitieren von Leichter und Einfacher Sprache
Mittlerweile bietet die Apotheken Umschau online schon rund 130 Artikel in Einfacher Sprache an und erweitert das Angebot laufend. Diese besonders verständlich formulierten Gesundheitsartikel reichen von "Adipositas" über "Gürtelrose" und "Kurkuma" bis hin zu "Weitsichtigkeit". Alleine acht dieser Artikel widmen sich dem hochaktuellen Themen-komplex Corona, die auch ständig aktualisiert werden (hier geht es zur Übersicht).
Sämtliche apotheken-umschau.de-Texte in Einfacher Sprache sind doppelt fachlich geprüft, sowohl von der medizinischen Fachredaktion des Wort & Bild Verlags als auch sprachwissenschaftlich von der Universität Hildesheim. Davon profitieren Menschen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, Demenzerkrankte, Aphasiker, Menschen mit Seh- und Hörschäden (z.B. nach Schlaganfall), einer Lese-Rechtschreibschwäche und funktionale Analphabeten, zu denen Schätzungen zufolge mehr als 10 Millionen Personen in Deutschland zählen.
Viele Suchanfragen zum Begriff „Leichte Sprache“
Menschen mit Verständnisproblemen brauchen in der Corona-Pandemie ganz besonders Unterstützung. Das stellt nicht nur das Team der Apotheken Umschau angesichts der hohen Nachfrage nach den Corona-Texten in Einfacher Sprache fest. Es lässt sich auch an den vielen Suchanfragen ablesen, die Google Trends für die Begriffe "Leichte Sprache" und "Corona" abbildet.
Der im Herbst 2019 verabschiedete European Accessibility Act, der bis zum 28. Juni 2022 in nationales Recht umgesetzt werden muss und - mit wenigen Ausnahmen - zum 28. Juni 2025 europaweit in Kraft treten soll, wird wohl barrierefreie Websites auch für die Privat-wirtschaft verpflichtend machen. "Während Behörden und gemeinnützige Institutionen dazu verpflichtet sind, Texte in Leichter oder Einfacher Sprache zu veröffentlichen, gilt das für die freie Wirtschaft noch nicht. Aber so versteht sich die Apotheken Umschau auch nicht: Sie will nah an den Menschen sein. Wir machen das, weil es richtig ist und wichtig, weil wir es wollen, nicht weil wir es müssen", so Dr. Dennis Ballwieser.